Regionaler Ökumenekreis Holzland

Pfarrer und Gemeindemitglieder aus dem Pfarramt Waldfischbach beteiligen sich am Ökumenekreis der evangelischen Kirchengemeinden Geiselberg, Heltersberg, Schmalenberg und der katholischen Gemeinde Maria Mutterschaft Heltersberg.

Das Ökumeneteam besteht aus evangelischen und katholischen ChristInnen, die sich auf den Weg gemacht haben, in vielfältiger Weise Gottesdienste und Feste mitzugestalten, Glaubensgespräche zu führen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Wir möchten als sichtbare Einheit beider Kirchen wahrgenommen werden.

Dazu ein Auszug aus dem Ökumeneleitfaden der evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer:

Immer wieder machen wir die beglückende Erfahrung, dass ökumenisches Tun unsere Kirchen bereichert. Es bringt uns einander und damit Jesus Christus, dem Herrn der Kirche, näher. Ausdruck dafür ist dieser „Leitfaden für das ökumenische Miteinander im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)“. Er ist ein deutschlandweit einmaliges Projekt, das beflügeln will, mehr Ökumene zu wagen. Darauf sind wir stolz. Hinter dem Leitfaden steht die Absicht, dass alles, was in unseren Kirchengemeinden und Pfarreien geschieht, vom Geist der Ökumene durchdrungen sein soll. Wir sind überzeugt: Der Werg unserer Kirchen in die Zukunft muss durch und durch ökumenisch geprägt sein. Nur so können wir als Christen in unserer Welt glaubwürdig bleiben.
Sehr gerne vergrößert sich unser Kreis: Wenn Sie mehr Informationen haben wollen, melden Sie sich gerne bei

Sabine Käfer, Tel. 0 63 07 / 66 58. sabine.kaefer64(at)gmx.de

Beate Rutz, Tel. 0 63 07 / 14 32. beaterutz(at)t-online.de

Taizégebete

Ein besonderes Aushängeschild unseres Ökumenekreises sind die Taizégebete, die viermal im Jahr an verschiedenen Orten im Holzland und Gräfensteiner Land stattfinden.

Ansprechpartnerin: Gemeindepädagogin Gabi Rathke, gabi.rathke(at)evkirchepfalz.de

Ökumenische Vereinbarung in Waldfischbach-Burgalben (2008)
Präambel

Im Wissen um das Wort Jesu „Alle sollen eins sein. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ ( Joh 17, 21) und in der gemeinsamen Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums für das Heil der Menschen, vereinbaren die Christen der Protestantischen Kirchengemeinden Waldfischbach/Steinalben und Burgalben und der Pfarrei St. Joseph, Waldfischbach-Burgalben eine ökumenische Gemeindepartnerschaft.

Wir setzen damit ein Zeichen unseres ernsthaften Willens, auf der Ebene unserer Gemeinden alles zu tun, was die Einheit fördert.

Durch die Taufe sind wir Glieder des einen Leibes Christi (vgl. 1 Kor 12, 12 ff.). Deshalb gehört die Ökumene zum Wesensauftrag der Kirche. Ihre Spaltung ist eine offene Wunde, die schmerzt.

Wir sind überzeugt, dass die Einheit der Kirche nur in „versöhnter Verschiedenheit“ verwirklicht werden kann. Als getaufte Christen sind wir dankbar, dass die Spaltung nicht bis in die Wurzel reicht, dass das, was uns eint, viel größer ist als das, was uns trennt. Für uns ist die Einheit der Kirche durch die Gnade Jesu Christi eine elementare Wirklichkeit. Sie verpflichtet uns, die in der Geschichte der Kirche durch menschliche Schuld entstandene Spaltung zu überwinden. Diese verdunkelt unser Glaubenszeugnis vor der Welt; sie hat aber das Fundament, auf dem wir stehen, nicht zerstören können. Der Glaube an die eine Kirche Jesu Christi ist für uns die Triebfeder jeder ökumenischen Bewegung, die eine Kirche in „versöhnter Verschiedenheit“ immer neu Gestalt gewinnen lässt.

Ökumenische Gemeindepartnerschaft

Was wir darunter verstehen

Eine Partnerschaft ist eine Verbindung, in der sich die Beteiligten mit Respekt begegnen und eng miteinander kooperieren. Dadurch bereichern sie sich wechselseitig.

Sie haben gemeinsame Anliegen, Ziele und Verantwortlichkeiten, teilen Freude und Schmerz, Erfolg und Misserfolg. Die Partner leben voneinander, feiern miteinander und helfen sich gegenseitig.

Gegenseitigkeit ist der wichtigste Faktor in einer partnerschaftlichen Beziehung. Daher ist es unabdingbar, dass sich die Partnergemeinden auf der gleichen Ebene des Gebens und Nehmens begegnen und unterstützen. Es ist für sie wichtig, die Basis und den Zweck ihrer Partnerschaft zu verstehen und die gegenseitigen Erwartungen zu kennen. Um eine starke und gesunde partnerschaftliche Beziehung aufzubauen, müssen Anstrengungen unternommen werden, Menschen aus den unterschiedlichen Gruppen der Gemeinden einzubeziehen und sich nicht auf die leitenden Personen zu beschränken.

Unsere Geschichte

Schon vor etwa vier Jahrzehnten bemühten sich Mitglieder beider Kirchengemeinden um Annäherung und gegenseitiges Verstehen.

Ökumene geschah in vielfältigen Formen. Es gab einen ökumenischen Bibelkreis, der sich in Abständen traf. Der Christkindlmarkt geht auf ökumenische Zusammenarbeit von Pfadfindern, CV JM und aktion 365 zurück. Der Jugendsingkreis „Hand in Hand“ entstand. Eine erste gemeinsame Trauung fand statt (Pfr. Untersteller und Pfr. Pletsch). Gastarbeiterbetreuung und Schülernachhilfe wurden gemeinsam durchgeführt. Regelmäßig gab es ökumenische Gottesdienste sowie einen ökumenischen Jugendkreuzweg. Es waren echte Begegnungen im Glauben. Ein Sich-näher-Kennenlernen und gemeinsames Tun fanden statt. Nach anfänglicher Euphorie kamen dann allerdings wieder Zeiten der Zurückhaltung und des Stillstands. Doch der Wille zum gemeinsamen Glaubensweg blieb erhalten.

Seit vier Jahren hat die ökumenische Zusammenarbeit eine eigene Dynamik entwickelt, die hoffnungsvoll stimmt.

Die Zukunft

Wir sind dankbar für das geschwisterliche Miteinander unserer Gemeinden. Doch möchten wir nicht nur bewahren, was bereits gewachsen ist, sondern die vielfältigen Verbindungen weiter ausbauen. Gemeinsam auf Gottes Wort hörend, wollen wir die von Gott gestiftete Einheit sichtbar und erfahrbar machen.

Dazu ist es notwendig, dieses gemeinsame Verständnis zu vertiefen und das bisher Erreichte festzuhalten. Eine solche Vereinbarung hat das Ziel, die Gemeinden, ihre verantwortlichen Gremien und Leitungen verlässlich einzubinden und das partnerschaftliche Zusammenleben auf Dauer zu strukturieren.

Die Vereinbarung ist kein Arbeitsprogramm, sondern die Verstärkung unseres geistlichen Miteinanders und das Bekenntnis zur Zusammengehörigkeit.

Wir sehen die „Ökumenische Partnerschaftsvereinbarung“ als gemeinsame Verpflichtung zur Zusammenarbeit auf der Basis der „Charta Oecumenica – Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den christlichen Kirchen in Europa“, die am 22. April 2001 in Straßburg von der Konferenz Europäischer Kirchen und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen feierlich unterzeichnet wurde. Bekräftigt wurde die Charta Oecumenica für die Kirchen in Deutschland beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003.

Dabei geht es darum

  • durch persönliche Begegnungen und gemeinsame (ökumenische) Erfahrungen die Berufung zur Einheit im Glauben zu stärken       
  • durch gemeinsames Beten und Feiern von Gottesdiensten die geistliche Gemeinschaft zwischen den Kirchen zu vertiefen
  • durch konzertiertes Handeln im gemeinsamen Zeugnis für die Botschaft des Evangeliums die gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen und die Zukunft zu gestalten.

Die Vereinbarung

Diese Vereinbarung wird getroffen zwischen der Pfarrei St. Joseph, Waldfischbach-Burgalben, vertreten durch den Pfarrer und den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, sowie den Protestantischen Kirchengemeinden Waldfischbach/Steinalben und Burgalben, vertreten durch die Vorsitzenden der Presbyterien und die geschäftsführende Pfarrerin, unter Einbeziehung des Ökumenischen Arbeitskreises.

Wir verpflichten uns

  • zu regelmäßigen Treffen der Seelsorger und Seelsorgerinnen zwecks gegenseitiger Information und ökumenischer Absprachen
  • zu regelmäßigen Treffen der verantwortlichen Gemeindegremien
  • die Mitglieder des Ökumenischen Arbeitskreises durch Pfarrgemeinderat und Presbyterium zu berufen
  • ökumenische Gottesdienste in den jährlichen Kreis der Gottesdienste  einzuplanen und angemessen zu gestalten
  • zur Durchführung des Weltgebetstages, der ökumenischen Bibelwoche und gemeinsamer Veranstaltungen zur Verkündigung des Evangeliums
  • zu einer gemeinsamen Pastoral/Seelsorge mit konfessionsverbindenden Paaren und Familien, die eine sensible Sorge für gute Wege bei Trauungen und Taufen sowie in Trauerfällen und bei kirchlichen Bestattungen einschließt
  • zu gegenseitigen Veröffentlichungen und Einladungen bei Veranstaltungen und Gemeindefesten
  • zu gegenseitigen Hinweisen auf Gottesdienste und Veranstaltungen der Partnergemeinden in den jeweiligen Schaukästen sowie Auslegen von Gemeinde- bzw. Pfarrbriefen in den kirchlichen Räumen
  • zur Absprache bei Äußerungen zu politischen Themen und zur Übernahme von gemeinsamer Verantwortung im Gemeinwesen
  • zur Unterstützung, Förderung und Weiterentwicklung der Ökumenischen Sozialstation
  • zur Kooperation bei der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren.
Abschluss

Mit dieser Vereinbarung geben wir dem zwischen uns gewachsenen Miteinander einen verbindlichen Rahmen und verpflichten uns, dieses Miteinander auch weiterhin zu fördern und zu entwickeln. So wollen wir der Gemeinschaft in Zeugnis und Dienst gerecht werden – zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Waldfischbach-Burgalben, Pfingstfest 2008

Die Partnerschaftserklärung wurde in einem Festgottesdienst um 17 Uhr am Pfingstmontag, 12. Mai 2008, in der protestantischen Kirche Waldfischbach unterzeichnet. Festprediger war Oberkirchenrat Christian Schad aus Speyer. Ordinariatsrat und Ökumenereferent Michael Schmitt überbrachte ein Grußwort des Bischofs von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann. Alle Mitglieder der Leitungsgremien der beteiligten Partnergemeinden bekundeten mit ihrer Unterschrift den Willen und den Wunsch zum partnerschaftlichen Miteinander evangelischer und katholischer Christinnen und Christen in Waldfischbach-Burgalben.